Liebe Klara,

Bea und Claus kamen von einer Hochzeit in Monaco zurück und waren noch prima gestylt. Dabei war es eine wilde Fetze! Aber wahrer Adel sieht eben immer perfekt aus. Die beiden gewannen an der Party übrigens den Paar-Plausch-Bock-Spring-Parcours: Claus als Pferd, Bea auf seinem Rücken. Sie haben sich die Siegersterne wirklich verdient. Oder siehst du nur einen Falt zuviel in Beas Rock?

Herzlich,

dein Franz

Meine Paula,

Die Hochzeitsvorbereitungen machen mich ganz verrückt. Da kam mir ein Herrenausflug mit dem Männerclub in die gute, alte DDR grad recht, um mich eine Weile abzusetzen. Die Firma, welche die Zeitreisen anbietet, heisst Interflug. Das passende Reise-Outfit musste ich mir aber selbst aussuchen.

Solidarisch mit den stillosen Pauschaltouristen der internationalen Billigjet-Epoche,

Genosse Franz

Meine Klara,

Vielen Dank für die Einladung zu unserer Hochzeit. Abgesehen davon, dass sich ein Antrag auf Postkarte nicht ziemt, muss ich dir leider absagen. Erstens ist es jetzt zu spät für uns. Zweitens hat sich meine Einstellung geändert. Man sieht doch auf jedem Hochzeitsfoto sofort: Die Braut hat immer gut lachen. Der Bräutigam aber ahnt, dass sein Eheleben nie mehr so sein wird wie zuvor.

Nimms mir nicht übel,

dein Franz

Meine Klara,

Bei Maya und Gerold war ich leider zum dümmsten Zeitpunkt. Gerold hatte keine Zeit, weil er immer lesen musste. Und Maya nutzte meinen Besuch, um vor Zeugen ihre unglückliche Ehe chemisch aufzulösen. Ihre selbstgebraute Säure zerstörte Gerolds Lektüre, die schönen Hosen und seine Illusion, er führe ein ganz normales Leben.

traurig,

dein Franz

Liebe Trine,

Ich habe gerade bei Geri in Regensburg vierzehn Tage lang sein Auto geputzt. Wenn schon, denn schon, sagten wir uns. Aber bis auch die Reifen steril rein waren, gab es eine ganze Menge zu tun. Ich habe nun Blasen an Fingern, Knie und Beulen am Kopf. Vor lauter Putzerei vergassen wir, den Osterbaum wegzuräumen.

Herzlich,

Franz

PS: Finde zwei Fehler auf der Postkarte, einer vorne und einer hinten.

Liebe Linda,

Der kleine Jakob hat viel Spass im Sommerlager in Arnes! Er hat schon seit 7 Tagen überlebt. Aber langsam lichten sich die Reihen. Beim morgendlichen Fallschirmritual schaukeln sich die verbleibenden Konkurrenten gemeinsam in die Luft. Wer loslässt und runterfällt, scheidet aus und muss sofort nach Hause. Noch hat Jakob nie gewankt!

dein «Grosser Bruder»,

Franz

Liebe Yana,

In Addis gilt für gewöhnliche Menschen der Dresscode «weiss». Gross war deshalb die Aufregung, als letzthin ein Grüppchen farbig gekleidete Ausländer ins Land einwanderte. Die fremden Vögel mussten von Polizei und privaten Sicherheitsangestellten abgeschirmt werden. Sie waren übrigens auf der Suche nach dem Erzengel Raguel. Ich zeigte ihnen den Weg und sende herzliche Grüsse,

Franz

Liebe Erika,

Ai und Aoi haben sich freiwillig zum Perlentauchen gemeldet. Die beiden Hübschen dürfen wie alle Taucherinnen jede zweite Perle selbst behalten. Seit der Atomkatastrophe von Fukushima ist der Run auf die romantischen Arbeitsplätze im Pazifik noch stärker. Schliesslich stellt der Arbeitgeber allen Angestellten gratis sexy Strahlenschutz-Badeanzüge zur Verfügung.

freudig grüsst dich,

Franz

Meine Michelle,

Die Chinesen profitieren nicht alle vom Wirtschaftsboom. Nach wie vor weit verbreitet ist das Verdingen von überzähligen Bälgern, nicht zuletzt wegen der Einkinderpolitik. So muss auch mein Gastgeber Mong Tao seine jüngsten Zwei bald weggeben. Er hat sie, wie es die Tradition verlangt, zuvor extra gut genährt. Sie freuen sich alle sehr!

from China with Love,

Franz

Liebe Vanessa,

Diese Woche hatte ich einfach nur puren Plausch! Mit Barbara wollten wir erst einen «joy ride» ins Blaue machen. Aber dann entdeckten wir die wahre Quelle der Autoleidenschaft: Du kannst dir nicht vorstellen, wie lustig Putzen ist. Wir taten sieben Tage nichts anderes als Autowaschen.

ganz sauber jetzt,

dein Franz

Liebe Livia,

Zwei Blondinnen, deren Namen ich aus Diskretion nicht nenne, nahmen mich im VW-Bus an den Strand mit. Ich erlebte im Wohnmobil meine kühnsten Träume! Um tagsüber die Kinder loszuwerden, heuerten wir jeweils einen Callboy an, der mit Nick und Anna «kiss the big ball» spielen ging. Dieser Service ist super, eine Win-win-win-win-win-win-Situation!

gut aufgehoben,

dein Franz

Meine Petra,

Ich nahm in Zürich beim Instrumentenversteckis teil. Musikanten sind ja so verspielt! Das Spiel ist eine Mischung aus «Ich sehe was, was du nicht siehst», «Reise nach Jerusalem» und «Fuchs du hast die Gans gestohlen». Einem Musiker wird das Instrument versteckt. Wenn er rausfindet, unter welchem Stuhl es ist, darf er dem, der drauf sitzt das Instrument stehlen. Rät er aber falsch, wird sein Instrument und ein Stuhl von allen sogleich brachial zerstört.

Das Musikerleben ist hart, aber herzlich,

dein Franz

Liebe Galina,

Igor lud mich zu einem Krebsrennen nach San Francisco. Die rasche Ausbreitung von Krebsen ist ja sprichwörtlich. Igors Clique veranstaltet einmal im Jahr einen Wettbewerb, bei dem ich mittun durfte. Beim Auswählen meines Rennkrebses am Morgen auf dem Fischmarkt hatte ich eine glückliche Hand. Auf Anhieb gewann ich mit meinem «Leuki» den dritten Platz.

überglücklich in der Ferne,

dein Franz

Liebes Berti,

Bei Onkel Albert auf der Insel Madère kam ich gerade zur rechten Zeit an. Sein Team hat es bis ins Final der Inselmeisterschaft im Fünferbob geschafft. Wie es der Brauch will, rasierte sich während den unzähligen Ausscheidungsrennen keiner der Piloten, um den Sturzgott milde zu stimmen. Morgen ist die Entscheidung! Danach fällt es nicht mehr so auf, dass Bremser Yaki kaum Bartwuchs hat.

rassige Grüsse,

dein Franz